Pneumonie

Ambulant erworbene Pneumonie

Die ambulant erworbene Pneumonie (community-acquired pneumonia - CAP) ist definiert als eine Lungenentzündung, die durch den Ort des Erwerbs (außerhalb des Krankenhauses) sowie durch die Immunität des Patienten (Immunkompetenz/Abwehrstärke) bestimmt wird.

Pneumonien, die nicht innerhalb eines Krankenhauses, sondern ambulant erworben wurden, sind die häufigste durch eine Infektion bedingte Todesursache in Deutschland und einer der wesentlichen Kostenfaktoren im Gesundheitssystem. In Deutschland werden etwa 255.000 CAP-Fälle pro Jahr stationär behandelt (Qualitätsreport 2020, IQTIG, S. 29). Die Zahl der ambulant behandelten Patienten ist in etwa mit derjenigen der stationär behandelten Patienten identisch.

Die ambulant erworbene Pneumonie unterliegt seit dem Jahr 2005 der Dokumentationspflicht in der externen stationären Qualitätssicherung.

Gegenstand des Verfahrens QS CAP sind ambulant erworbene Pneumonien bei Patientinnen und Patienten ab einem Alter von 18 Jahren. Aufgrund der Inkubationszeit der wichtigsten Erreger, werden alle Pneumonien, die innerhalb der ersten beiden Tage nach einer stationären Aufnahme diagnostiziert werden, auch als ambulant erworbene Pneumonie bezeichnet und unterliegen somit ebenfalls der Dokumentationsverpflichtung.

Nicht im Verfahren adressiert werden nosokomiale (im Krankenhaus erworbene) Pneumonien. Eine Lungenentzündung gilt dabei als nosokomial, wenn die Patientin oder der Patient innerhalb der letzten 90 Tage im Krankenhaus behandelt wurde. Auch Pneumonien von Patientinnen und Patienten mit geschwächtem Immunsystem aufgrund von Bestrahlung, Chemotherapie oder anderen immunsuppressiven Maßnahmen sind von der Auswertung durch das Verfahren QS CAP ausgeschlossen.

Das QS-Verfahren QS CAP erfasst zurzeit ca. 255.000 Fälle pro Jahr, von denen etwa 13 % einen tödlichen Verlauf nehmen. Bei einem Teil der Patientinnen und Patienten ist die Lungenentzündung eine Komplikation im Rahmen einer schweren chronischen oder unheilbaren Grunderkrankung, wie z. B. einer fortgeschrittenen Krebserkrankung (Qualitätsreport 2020, IQTIG, ebd.).

Das Verfahren soll insbesondere diagnostische und therapeutische Maßnahmen und die Sterblichkeit während des stationären Aufenthalts messen, vergleichend darstellen und bewerten.

Ziele des Verfahrens sind die Verbesserung der Prozessqualität (die rechtzeitige und kontinuierliche Durchführung der notwendigen Maßnahmen) und eine Verringerung der Sterblichkeit.

Das Verfahren wird länderbezogen und bezogen auf ein Kalenderjahr (Erfassungsjahr) durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Verfahren können der Homepage des IQTIG entnommen werden https://iqtig.org/qs-verfahren/pneu/.