Geburtshilfe

Perinatalmedizin

Gegenstand des Verfahrens QS PM ist die geburtshilfliche Versorgung von Mutter und Kind (Geburtshilfe) sowie die Früh- und Neugeborenenversorgung (Neonatologie).

Seit 2001 ist der Bereich der Geburtshilfe in einem bundeseinheitlichen QS-Verfahren etabliert, in dem alle Geburten in der Bundesrepublik, die in einem Krankenhaus stattgefunden haben, erfasst werden. Die medizinische Versorgung sowohl der Mutter als auch des Kindes werden mit Qualitätsindikatoren und Kennzahlen abgebildet und beziehen sich auf den Zeitraum kurz vor, während und nach der Geburt. Im Bereich der mütterlichen Versorgung zielen die Indikatoren und Kennzahlen unter anderem auf die Vermeidung von Infektionen nach Kaiserschnitt, die Vermeidung von höhergradigen Dammrissen sowie auf die Vermeidung mütterlicher Sterbefälle ab.

Das QS-Verfahren PM erfasst im Bereich der Neonatologie alle Früh- und Neugeborenen, die innerhalb der ersten 7 Lebenstage stationär in ein Krankenhaus aufgenommen werden und eine Aufenthaltsdauer im Krankenhaus von über 12 Stunden haben oder die im Alter von 8 bis 120 Tagen von einem anderen Krankenhaus zuverlegt wurden und mindestens eines der folgenden Kriterien erfüllen:

  • Aufnahmegewicht von weniger als 2.000 g
  • stationärer Aufenthalt länger als 72 Stunden außerhalb der geburtshilflichen Abteilung
  • Beatmung länger als eine Stunde
  • schwerwiegende Erkrankung bei einem Aufnahmegewicht von mehr als 2.000 g

Dokumentationspflichtig sind darüber hinaus Kinder, die im Kreißsaal oder in den ersten 7 Lebenstagen versterben oder die im Alter von 8 bis 120 Lebenstagen zuverlegt wurden und verstorben sind.

Aktuell werden pro Jahr über 100.000 Früh- oder Neugeborene im Verfahren QS PM erfasst.

Das Verfahren QS PM soll insbesondere qualitätsrelevanten Aspekte, wie unerwünschte Ereignisse der mütterlichen und kindlichen Versorgung, schwerwiegende Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen, Prozesse in der geburtshilflichen/neonatologischen Abteilung sowie Aspekte des Behandlungsergebnisses messen, vergleichend darstellen und bewerten.

Ziele des Verfahrens sind die Verbesserung der Prozessqualität, die Vermeidung geburtshilflicher Komplikationen, die Vermeidung schwerwiegender Erkrankungen bei Früh- und Neugeborenen sowie eine Verringerung der Sterblichkeit.

Das Verfahren QS PM dient der Beurteilung der stationär erbrachten Behandlungen und Geburten und der neonatologischen Versorgung im Krankenhaus. Belegärztlich durchgeführte Behandlungen und Geburten werden dem Krankenhaus zugeordnet.

Das Verfahren wird länderbezogen und bezogen auf ein Kalenderjahr (Erfassungsjahr)durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Verfahren können der Homepage des IQTIG entnommen werden https://iqtig.org/qs-verfahren/peri/