Deku-prophylaxe

Dekubitusprophylaxe

Gegenstand des Verfahrens ist die Erfassung von Dekubitalulcera Grad/Kategorie 2 oder höhergradig bei Patientinnen oder Patienten ab 20 Jahren in allen Fachabteilungen aller Krankenhäuser während des stationären Aufenthalts. Es wird ausschließlich die Häufigkeit neu entstandener Druckgeschwüre betrachtet.

Der Dekubitus (Druckgeschwür) ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes. Er entsteht infolge von Druck oder in Verbindung mit Scherkräften und tritt meist über Knochenvorsprüngen auf (Steißbein, Oberschenkel/Hüftkopf, Ferse, Knöchel, Schultern/Oberarm, Ellenbogen, Ohr), aber auch bedingt durch Ernährungssonden (Nasenflügel), Infusionsleitungen oder liegende Katheter. Neben einer aufwendigen Wundversorgung können im Extremfall Operationen zur plastischen Deckung der entstandenen Haut- und Weichteildefekte erforderlich sein.

Druckstellen entstehen häufig bei schwer erkrankten Personen mit Bewegungseinschränkungen, die bei der Lagerung auf Hilfe angewiesen sind. Weitere Risikofaktoren sind Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), demenzielle Erkrankungen, starkes Schwitzen oder bereits durch Pilzbefall oder chronische Hautkrankheiten vorgeschädigte Haut. Im Krankenhaus werden immobile Patienten regelmäßig gelagert, es sei denn ihr Gesundheitszustand lässt dies nicht zu (z.B. bei massiver Kreislaufinstabilität, bei Wirbelsäulenverletzungen oder auf ärztliche Anordnung).

Um einen Dekubitus zu vermeiden, erfolgt unmittelbar nach der Aufnahme im Krankenhaus eine individuelle Risikoabschätzung durch eine Pflegekraft. Besteht bei einer Patientin oder einem Patienten bereits ein Dekubitus, wird dessen Schweregrad ebenso wie das patientenindividuelle Risiko in der Patientenakte genauestens dokumentiert.

Anhand der Ersteinschätzung können individuelle vorbeugende Maßnahmen (Mobilisation, regelmäßige Lagerung, Lagerungshilfsmittel) geplant werden, sodass die Entstehung eines Dekubitus vermieden bzw. ein bestehender Dekubitus angemessen behandelt wird. Die Einschätzung des patientenindividuellen Risikos bzw. des bereits vorliegenden Druckgeschwürs wird in regelmäßigen Abständen wiederholt und der Verlauf in der Patientenakte dokumentiert.

Das Verfahren QS DEK soll insbesondere das Neuauftreten von Dekubitalulcera (Druckgeschwüren) während des stationären Aufenthalts messen, vergleichend darstellen und bewerten.

Ziele des Verfahrens sind die Verbesserung der Prozessqualität und der Ergebnisqualität. Im Verfahren QS DEK ist neben der Zielerreichung (Vermeidung des Auftretens neuer sowie der Verschlechterung bereits bestehender Dekubitalulcera während des Krankenhausaufenthalts) auch die Angemessenheit der Methoden der Qualitätssicherung zu überprüfen.

Das Verfahren wird länderbezogen und bezogen auf ein Kalenderjahr (Erfassungsjahr) durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Verfahren können der Homepage des IQTIG entnommen werden https://iqtig.org/qs-verfahren/dek/.