Knie

Knieendoprothesenversorgung (KEP)

Viele Menschen leiden mit zunehmendem Alter an degenerativen Veränderungen im Kniegelenk (Verschleiß des Knorpels). Dieser Gelenkverschleiß ist eine häufig vorkommende Erkrankung des Kniegelenks und wird als Gonarthrose bezeichnet. Sie kann sich als Folge von Verletzungen, Fehlstellungen und Fehlbelastungen (X- oder O-Beine, einseitige Beinlängenverkürzung), aber auch durch Überlastungen (z.B. beim Sport) einstellen. Übergewicht und mangelnde Bewegung begünstigen ebenfalls den Verschleiß der Knorpelschichten im Knie. Bei vielen Menschen tritt mit zunehmendem Alter - auch ohne erkennbare Ursachen - eine Abnutzung des Kniegelenks auf.

Dies ist häufig mit Schmerzen, Bewegungs- und Funktionseinschränkungen verbunden. Sind konservative Behandlungsmethoden wie Physiotherapie oder Schmerzmittelgabe ausgeschöpft, leidet eine Patientin oder ein Patient unter Ruhe- oder Belastungsschmerzen und weist das Kniegelenk aufgrund einer degenerativen oder rheumatischen Erkrankung bereits deutliche Schäden auf, kann die Implantation eines künstlichen Kniegelenks notwendig sein.

Die Knie-Totalendoprothese ist der Ersatz des inneren und äußeren Gelenkanteils mit oder ohne prothetischem Ersatz oder Teilersatz der Kniescheibe. Der Ersatz durch ein künstliches Kniegelenk erfolgt mit dem Ziel, dem Patienten Schmerzfreiheit zu gewähren und eine alltagstaugliche Beweglichkeit zu ermöglichen.

Gegenstand des Verfahrens QS KEP sind Erstimplantationen von Knieendoprothesen, unikondylären Schlittenprothesen sowie Knieendoprothesenwechsel oder -komponentenwechsel bei Patientinnen und Patienten ab 18 Jahren.

Das Verfahren QS KEP soll insbesondere folgende qualitätsrelevante Aspekte messen, vergleichend darstellen und bewerten: die Indikationsstellung, Peri- und postoperative Komplikationen, die Gehfähigkeit bei Entlassung aus der stationären Behandlung und das Auftreten frühzeitiger Wechsel der Endoprothesen oder deren Komponenten.

Viele Komplikationen, die einen Wechseleingriff zur Folge haben, treten nicht unmittelbar während desselben Krankenhausaufenthalts, sondern erst nach der Entlassung auf. Müssen Patientinnen und Patienten, die erstmals eine Knieendoprothese erhielten, wegen Komplikationen erneut operiert werden, so wird auch der zweite Eingriff dokumentiert. Diese Verlaufsbeobachtung wird mit einem Follow-up-Indikator ausgewertet. Der Follow-up-Indikator misst den Anteil der Patientinnen und Patienten mit einer Erstimplantation, bei denen im Beobachtungszeitraum von 90 Tagen die erste Knieendoprothese ohne Wechsel weiterhin funktionsfähig war.

Ziele des Verfahrens QS KEP sind eine Verbesserung der Indikationsstellung, die Verringerung von Komplikationsraten während und nach den Eingriffen sowie eine Verbesserung der Ergebnisqualität.

Das Verfahren dient der Beurteilung der stationär erbrachten Indexeingriffe. Belegärztlich durchgeführte Indexeingriffe werden dem Krankenhaus zugeordnet.

Das Verfahren QS KEP wird länderbezogen und bezogen auf ein Kalenderjahr (Erfassungsjahr) durchgeführt.

Weiterführende Informationen zum Verfahren können der Homepage des IQTIG entnommen werden https://iqtig.org/qs-verfahren/kep/.